Tagtäglich geht ein regelrechtes mediales Sperrfeuer auf die Deutschen nieder, mit denen ihnen klargemacht werden soll, dass es ihre moralische Pflicht ist, den angeblich so bedürftigen Südeuropäern zur Hilfe zu eilen. Doch sind diese wirklich so bedürftig? Die spanische Regierung unter dem sozialistischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez und seinem Stellvertreter Pablo Iglesias von der linksradikalen Partei Podemos hat nun jedenfalls einen Kabinettsbeschluss zur Einführung eines Grundeinkommens gefasst, für dessen Kosten am Ende wohl Deutschland in die Bresche wird springen müssen.
Die ewige Siesta kann in Spanien nun endlich beginnen. Wie Vize-Ministerpräsident Pablo Iglesias stolz verkündete, wird seinen Landleuten nun bald ein Grundeinkommen von mindestens 462 Euro pro Monat zur Verfügung stehen, das bei mehrköpfigen Familien auf bis zu 1.015 Euro steigen kann. In den Genuss der Gelder können all jene kommen, die unter dem Mindesteinkommen von rund 1.000 Euro liegen.
Großzügiger als Hartz-IV
Diese Nachricht steht in schroffem Gegensatz zu dem, was in Deutschland tagtäglich sonst so über Spanien berichtet wird. Demnach steht das Land angeblich – ähnlich wie Italien, Griechenland oder Frankreich – aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie vor dem völligen Bankrott und muss deshalb durch einen vor allem durch deutschen Gelder gespeisten „Wiederaufbaufonds“ gerettet werden.
Kurt Tucholsky schrieb 1931: „Das Volk versteht das meiste falsch; aber es fühlt das meiste richtig.“ Immer mehr Menschen fühlen, dass die Zukunft Deutschlands und Europas in Gefahr ist. Daher muss das ganze Ausmaß von Täuschung und Fremdbestimmung ans Licht. Nur so können wir erkennen, was uns heute bedroht, warum gegen uns regiert wird, was wir dagegen tun können. Thorsten Schulte demaskiert die Geschichtsschreibung der Sieger, deckt Un- und Halbwahrheiten und das Weglassen wichtiger Fakten in den Medien auf. Er entlarvt das verzerrte Geschichtsbild, das immer noch zu einem Schuldkomplex führt. Mit verheerenden Folgen, die beispielsweise auch Deutschlands ewige Zahlerrolle innerhalb der EU erklären.
Das, was die Spanier sich da derzeit genehmigen, ist deutlich großzügiger als das, was im Rahmen der deutschen Hartz-IV-Gesetzgebung möglich ist. Hier wird nämlich schon jeder Zuverdienst über 100 Euro angerechnet und wirkt sich leistungsmindernd aus. Es dürfte auch mehr als zweifelhaft sein, dass es in Spanien ähnlich scharfe Bedürftigkeitsprüfungen geben wird wie in Deutschland.
Spanien konsumiert, Deutschland zahlt
Die spanische Regierung rechnet mit 2,5 Millionen Empfängern des neuen Grundeinkommens im eigenen Land, das wären dann also zusätzliche Kosten von 15 Milliarden Euro jährlich. Woher das Geld kommen soll, darüber muss man sich in Madrid zum Glück keine Gedanken machen, es gibt ja schließlich deutsche Steuerzahler.
Über den von Merkel und Macron geplanten „Wiederaufbaufonds“ wird die EU schließlich in den nächsten Jahren Kredite über die astronomische Summe einer Dreiviertel Billion Euro in gemeinschaftlicher Haftung aufnehmen, die dann fast ausschließlich nach Südeuropa fließen, deren Rückzahlung aber größtenteils Deutschland sowie einer Handvoll weiterer nordeuropäischer Nettozahlerstaaten obliegt.
Wie das Beispiel Spaniens zeigt, dient das Geld aber eben nicht ‒ wie in Deutschland permanent suggeriert wird ‒ für eine akute Notfallfinanzierung, sondern für einen massiven Ausbau des Sozialstaats, von dem die Deutschen so nur träumen können. Viva España kann man da nur sagen – und gleichzeitig ein wenig Mitleid mit den deutschen Steuerzahlern haben, die freilich die Metzger, von denen sie zur Schlachtbank geführt werden, auch immer wieder aufs Neue selbst wählen.