Das Coronavirus bescherte dem demokratischen Politiker einen zweiten Frühling. Seine Pressekonferenzen über die Lage in seinem Bundesstaat fanden weltweit Beachtung. Die westlichen Medien feierten ihn als neuen ersten Krisenmanager seines Landes und verbanden dies mit giftiger Kritik an Donald Trump, dem man Totalversagen bei der Bekämpfung der Infektionskrankheit attestierte. Der Umstand, dass Trump in den vergangenen Wochen gerade wegen seines gesundheitspolitischen Kurses an Beliebtheit zulegen konnte, wird dabei von ebendiesen Medien komplett ausgeblendet (wenn Sie wissen wollen, wie Kreise des US-Establishments versuchen, Donald Trump wegzuputschen, dann lesen Sie jetzt unbedingt das Buch Spygate unseres Geheimdienst- und Spionagespezialisten Helmut Roewer, das Sie hier bestellen können!).
„Technologie ist alles“
Es ist dabei durchaus aufschlussreich, wie Cuomo seinen Bundesstaat in Zukunft aufstellen will. Auf einer Pressekonferenz vom 6. Mai teilte er seine Vorstellungen zum Wiederaufbau der Wirtschaft mit und äußerte, dass man dabei auf „Heimarbeit, Telemedizin, Telepädagogik“ setzen solle, da sich in Zukunft alles nur noch „um Technologie und eine bessere Nutzung der Technologie“ drehen solle. Als „besten Verstand in diesem Land, wenn nicht sogar auf der ganzen Welt“, um die notwendigen Schritte einzuleiten, nannte Cuomo dann den früheren Google-Vorstandsvorsitzenden Eric Schmidt, den er als „wahren Visionär“ bezeichnete und gleichzeitig als neuen Mitarbeiter vorstellte, dem es obliege, eine neue Art „von visionärem Aspekt in Regierung und Gesellschaft“ einzubringen.
Der zunehmende Einfluss einzelner Tech-Milliardäre auf das gesellschaftliche Leben in den USA ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. So ließ die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung zwischen 2013 und 2017 rund 300 Millionen Euro in den Bildungssektor fließen. Facebook-Chef Mark Zuckerberg kündigte außerdem schon vor drei Jahren an, mehrere Hundert Millionen US-Dollar für personalisiertes Lernen spenden zu wollen.
Die Oligarchisierung des Westens
Solche Zuwendungen erfreuen sich angesichts klammer öffentlicher Kassen natürlich großer Beliebtheit. Leider erhöht sich andererseits so aber auch die Gefahr einer Oligarchisierung der westlichen Gesellschaften. Am Ende bestimmen Gates, Schmidt, Zuckerberg & Co., wohin die Reise in den Bereichen Ökonomie, Bildung und Pädagogik geht, und eben nicht mehr das Volk als der verfassungsmäßige Souverän. Es stellt jedenfalls einen eindeutigen Interessenkonflikt dar, wenn Schmidt weiter Gelder vom Google-Nachfolger Alphabet erhält und gleichzeitig für den wirtschaftlichen Wiederaufbau von New York, des nach Kalifornien und Texas immerhin drittbevölkerungsreichsten Bundesstaates der USA, zuständig ist.
Zu befürchten ist, dass der Lobbyismus der Tech-Milliardäre nicht zuletzt dazu führt, dass im Bildungssektor die Weichen nun in Richtung forcierter Digitalisierung aller pädagogischen Bereiche gestellt werden. Dies könnte sich mittel- bis langfristig als sehr problematisch erweisen. So unterzeichneten im Januar vergangenen Jahres mehr als 130 Wissenschaftler in der südnorwegischen Ölmetropole Stavanger eine Erklärung, in der sie feststellten, dass Bildschirme und bedrucktes Papier als Lesemedien eben nicht gleichwertig sind. Die Erklärung bezog sich auf 54 Einzelstudien, an denen insgesamt 170.000 Personen teilgenommen hatten. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass Papier insbesondere für die Verarbeitung und das Verständnis von längeren Texten das bessere Medium im Vergleich zum Bildschirm ist. Die Wissenschaftler gaben zu bedenken, dass das menschliche Gehirn eben nicht nur eine Maschine ist, sondern einen festen Ort braucht, mit dem es seine Erinnerungen und Assoziationen verknüpfen kann.
In einer von Tech-Milliardären wie Gates, Schmidt oder Zuckerberg geformten Bildungslandschaft dürfte das Lernen der Zukunft dann allerdings vollends über Laptops und Spezialsoftware laufen, was keine schöne Vorstellung ist!