Im November 2019 hatte der estnische Parlamentspräsident Henn Põlluaas auf seiner Facebook-Seite geschrieben, dass Moskau die „annektierten Gebiete“, die es einmal von den Bolschewiki im Rahmen des Friedens von Dorpat erhalten habe, Estland zurückgeben sollte. Laut dem Kremlsprecher Dmitri Peskow kann Moskau solchen Aufforderungen nicht zustimmen.
Polen und Estland wollen gegen angebliche russische Umdeutungen der Geschichte entschlossen angehen.
„Während unserer Gespräche waren wir uns einig, dass wir Russlands jüngste Versuche verurteilen, die Geschichte zu verzerren, zu verfälschen oder neu zu interpretieren. Wir planen, unsere Aktivitäten gegenüber diesen Versuchen in naher Zukunft fortzusetzen“, sagte der polnische Außenminister Jacek Czaputowicz nach einem Treffen mit seinem estnischen Kollegen Urmas Reinsalu am Sonntag in Tartu.
Der 100.Jahrestag der Unterzeichnung des Friedensvertrags von Dorpat sei ein Tag zum Feiern, der nicht durch Versuche Dritter gestört werden könne, historische Tatsachen zu verfälschen, betonte Reinsalu. Er verwies damit auf einen Kommentar des russischen Außenministeriums, wonach der Vertrag von 1920 ungültig sei und der Geschichte angehöre. Der Grund dafür sei der Beitritt Estlands zur Sowjetunion 1940, hieß es in dem Kommentar.
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