Der Staat hatte im Herbst 2015, auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswanderungen nach Europa, seine gesamte Grenze zum südlichen Nachbarn Serbien mit Zäunen und Sperranlagen abgeschottet. Im Oktober 2019 hatte der Ministerpräsident Viktor Orban gesagt, Ungarn werde im Falle eines neuen Migrantenstroms nach Europa gezwungen sein, Gewalt anzuwenden.
Der Weg durch Ungarn werde aber trotzdem benutzt, weil sich hier infolge der Jugoslawien-Kriege über die letzten Jahrzehnte eine bedeutsame Schlepper-Infrastruktur aufgebaut habe. In Serbien stecken nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR knapp 6000 Flüchtlinge und Migranten fest. Die meisten von ihnen warten auf eine Gelegenheit, um über Bosnien, Kroatien oder Ungarn weiterzukommen.
aa/sb/dpa