„Ich habe diese Szenarien wie 'WINTEX' (Stabsrahmenübung der Nato von 1968 bis 1998 – Anm. d. Red.) in unseren Kriegsspielen immer nachgespielt in einer führenden Position.“ Doch die Leidtragenden eines solchen Kriegsszenarios seien immer die Europäer gewesen, erklärt der Ex-Spion. „Bei der Nuklear-Strategie der Vereinigten Staaten mit den begrenzten Nuklear-Kriegen, die sie ja nicht aufgegeben haben und die ja immer noch Teil der Nato-Doktrin sind, damals gegen Sowjetunion, heute gegen Russland, gab es in deren Theorie nie, nie, nie, einen Rückschlag auf die USA - nur in einem strategischen Schlagabtausch. Aber der sollte ja immer verhindert werden und vorher sollte Frieden geschlossen werden“, so Rupp. Man habe immer versucht, diese Drohszenarien in politisches Kapital umzumünzen. Und genau das würden die Amerikaner heute mit „Defender 2020“ versuchen. Defender sei übrigens der falsche Ausdruck, bemerkt der Nato-Kritiker. „Invader sollte die Übung genannt werden.“
Das Interview mit Reiner Rupp zum Nachhören: