Die landesweiten Streiks gegen die geplante Rentenreform der Mitte-Regierung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron begannen am 5. Dezember und lähmten zeitweise das Land. An diesem Freitag sind neue Protestaktionen geplant. Es ist bereits der 50. Streiktag in Folge in Frankreich.
Mit der Reform von Macrons Regierung soll für die Rente ein universelles Punktesystem eingeführt werden. Damit würde die Zersplitterung in mehr als 40 Rentenkassen enden. Viele Berufsgruppen befürchten allerdings ein Aus für Sonderrechte und Privilegien. Die Regierung war ihnen bereits mit sehr langen Übergangsfristen entgegengekommen.
Das gesetzliche Renteneintrittsalter liegt in Frankreich bei 62 Jahren und soll bei der Reform auch nicht verändert werden. Allerdings hätten Arbeitnehmer, die mit 62 in Rente gehen, der Reform nach mit Abzügen zu rechnen.
Die Regierung hatte am 11. Januar die Bereitschaft bekundet, auf den umstrittenen Punkt der Rentenreform im Konflikt mit den Gewerkschaften zu verzichten. Die Regelung, nach der die Franzosen erst mit 64 Jahren volle Rentenbezüge erhalten sollen, werde laut Frankreichs Premierminister, Édouard Philippe, vorläufig aus der Gesetzesreform gestrichen.
Frankreichs Regierung will den Gesetzesentwurf zur Reform an diesem Freitag auf den Weg bringen. Bei der Regierungssitzung unter Vorsitz des französischen Präsidenten, Emmanuel Macron, am Freitag soll über den Gesetzesentwurf beraten werden. Aus diesem Anlass haben Gewerkschaften zu einem neuen Massenprotest aufgerufen. Im Zentrum von Paris soll eine Großdemonstration beginnen.
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