Patzelt erklärt:
„Die CDU hat politisches Terrain an die AfD verloren, oder besser gesagt, sie hat dieses Terrain der AfD absichtlich verlassen. Im sächsischen Landtagswahlkampf war es so, dass die CDU die ihr zum sozusagenden Sieg verhelfenden Stimmen von ihren künftigen Koalitionspartnern gewonnen hat, aber über 80.000 Stimmen an ihre schlimmste Konkurrenz, die AfD, verloren hat. Die CDU ist weiter auf diesem Kurs: in Sachsen in der Kenia-Koalition und in Sachsen-Anhalt in der Haltung des sich Heranschmeißens an die Linke.“
Patzelt gibt der CDU, für ihn auch politische Heimat, den sarkastischen Rat:
„Die CDU soll sich bemühen in Würde unterzugehen und wenn es eine christliche Partei ist, soll sie an allen Wallfahrtsorten zentnerschwere Kerzen aufstellen und anzünden, verbunden mit Gebeten, die AfD möge sich bitte weiter rechtsradikalisieren.“
Ernst gemeint fügt er hinzu, dass die Christdemokraten, insbesondere die CDU-Führung, begreifen müssten, dass die Ursache des Niedergangs der CDU „genau jene Politik der Öffnung nach Links ohne Befestigung des rechten Randes ist, die von großen Teilen der CDU als alternativlos richtig wahrgenommen wird.“ Ein Erfolg schwarz-grüner Politik würde nicht der CDU nutzen, sondern den Grünen. Die Wähler würden dann lieber das Original als die Kopie wählen. Misslänge aber der schwarz-grüne Kurs so würde ganz gewiss die AfD profitieren.
Das komplette Interview mit Prof. Werner Patzelt gibt es hier zum Nachhören: