Die Spannungen im Nahen Osten hatten sich weiter verschärft, nachdem die USA in der Nacht zum 3. Januar bei einem Drohnenangriff in Bagdad den Kommandeur der iranischen Kuds-Brigaden, der Eliteeinheit der Revolutionsgarde, General Qassem Soleimani, und den irakischen Milizenführer Abu Mahdi al-Muhandis getötet hatten.
Die USA sahen in al-Muhandis einen der Initiatoren des Angriffs auf die US-Botschaft in Bagdad am 31. Dezember und warfen Soleimani vor, Attacken auf US-Bürger vorbereitet zu haben.
Als Reaktion attackierte der Iran in der Nacht vom 7. auf den 8. Januar zwei irakische Militärstützpunkte, in denen auch US-Truppen stationiert sind, mit Raketen. Bei dem Angriff gab es jedoch entgegen anderslautenden Meldungen keine US-Opfer. Am 7. Januar stimmte Irans Parlament einem Gesetzentwurf einstimmig zu, der die US-Armee und das US-Verteidigungsministerium als Terrororganisationen einstuft.
Bis zu 3000 Menschen protestierten am Wochenende der Nachrichtenagentur ILNA zufolge in Teheran gegen die Regierung. Grund war der Fehlabschuss eines ukrainischen Passagierflugzeuges durch das iranische Militär.
Die Teilnehmer kritisierten demnach auch die Vertuschung von Fakten durch die iranische Regierung. Es soll Forderungen nach dem Rücktritt aller beteiligten Offiziellen gegeben haben. Sicherheitskräfte versuchten laut ILNA, die Proteste zu beenden.
In den sozialen Medien kursieren nicht verifizierte Videos, in denen Demonstranten auch den Rücktritt der iranischen Führungselite fordern.
mo/sb/dpa