Ursprünglich sollte „Sophia“ Schmuggel und Menschenhandel eindämmen. Bis zum Ende des Marineeinsatzes vor knapp einem Jahr wurden immer wieder Migranten aus Seenot gerettet. Seit April 2019 ist die EU nicht mehr mit Schiffen vor Ort, weil die Staaten sich nicht auf die Verteilung der Geretteten einigen konnten. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte am Freitag gesagt, Deutschland sei bei einer neuaufgelegten Mission bereit zur Aufnahme von Migranten.Österreich lehnt die Wiederaufnahme der Marinemission „Sophia“ in ihrer neuen Form ebenfalls ab. Wie der österreichische Außenminister Alexander Schallenberg in dem am 21. Januar erschienenen „Morning Briefing“-Podcast von Gabor Steingart sagte, sei „das Wiederaufleben der Mission in dieser Form undenkbar“.
„Wir wollen jetzt keine Seenot-Rettungsmission in Libyen. Das ist nicht das, was das Land braucht. Wir wollen auch keine Maßnahmen, die in der Europäischen Union wieder einen Pullfaktor zeitigen“, so Schallenberg. Er merkte an, dass Libyen eine rasche Umsetzung des Friedensprozesses brauche, der in der Berliner Libyen-Konferenz verabredet worden sei.
ls/dpa/sb