In einem Interview des Regionalsenders „Hamburg Journal“ hatte eine Pflegerin der Hamburger Asklepios-Klinik Mitte Dezember ein apokalyptisches Bild von den Zuständen auf den Intensivstationen des Krankenhauses gezeichnet: Auf den Intensivstationen des AK St. Georg könne „teilweise nur noch mit einem Betreuungsschlüssel von 1:5 gearbeitet“ werden, normal sei aber ein Verhältnis von 1:2 oder sogar 1:1 vorgesehen. Zudem fehle Reinigungspersonal, dessen Aufgaben folglich von den Pflegern mit übernommen werden müssten – auf Kosten der Patientenversorgung. Wegen Personalmangels würden etliche Patienten „allein in ihren Zimmern sterben„.
Letztlich also genau das, was die Journalisten hören wollen – die genau solche dramatischen Schilderungen über die scheinbare Situation an den meisten deutschen Kliniken seit Wochen im Volk verbreiten, um so ganz im Regierungssinne die Pandemie-Panik aufrechtzuerhalten. Das Problem im Fall der Hamburger Pflegerin: Ihre Aussagen waren frei erfunden. Der Krankenhausträger Asklepios wies nach, dass sowohl der gesetzliche Personalschlüssel auf den Intensivstationen des AK St. Georg kontinuierlich eingehalten wird, also auch dass Intensivkräfte (abgesehen von der Reinigung hochsensibler medizinischer Geräte, was aber ohnehin genuine Aufgabe des Fachpflegepersonals ist) keinerlei Tätigkeiten des Reinigungspersonals übernehmen. Auch Sterbebegleitungen durch Pfleger seien gewährleistet, berichtet die „Hamburger Morgenpost„.
Es kommt immer darauf an, wer lügt
Der Frau soll jetzt wegen falscher Tatsachenbehauptung gekündigt werden – und prompt regt sich in den linken Medien (die selbst den ganzen Tag nichts anderes verbreiten als die Pflegerin) Unmut; „Focus“ etwa zitiert selektiv die „Hamburger Krankenhausbewegung“, einen selbstorganisierten Zusammenschluss von Krankenhausbeschäftigten, der sich mit der gekündigten Pflegerin solidarisiert und erklärt: „Der Versuch, unsere Kollegin zu kündigen, wird auf den Stationen als durchsichtiger Einschüchterungsversuch wahrgenommen und sorgt für Entrüstung und Wut“. Auch wird versucht, politischen Druck auf den Hamburger Senat aufzubauen, auf eine „Rücknahme des Kündigungsversuchs hinzuwirken“.
Diese Reaktion ist fundamental verschieden von der Genugtuung, mit der über harte Konsequenzen gegen „Quer-“ und Andersdenkende frohlockt wird. Bei letzteren gehen Sanktionen dann in Ordnung (obwohl die Delinquenten von Schiffmann über Wodarg bis Bhakdi keine Falschbehauptungen verbreiten, sondern größtenteils gut belegte Informationen!); sobald aber einmal eine ertappte Alarmtröte stummgeschaltet wird, weil sie mit erfundenen oder haltlosen Behauptungen Hysterie verbreitet, jault die Mainstream-Journaille laut auf. (DM)