Ungefähr 98 Prozent davon seien bereits von Gazprom und den übrigen fünf Unternehmen gestellt worden. Dies antwortete der Sprecher des Betreibers, Steffen Hartmann, auf die Sputnik-Fragen, wie gut das Projekt finanziell gesichert sei. Bei der europäischen Unterstützung handele es sich dabei um die Fremdfinanzierung, das heißt, dass Gazprom doch der alleinige Anteilseigner ist. Anfangs sollte Gazprom lediglich die Hälfte der Aktien besitzen, die europäischen Unternehmen durften sich aber letztendlich wegen der Gegenwirkung seitens der polnischen Kartellbehörde nicht am Stammkapital beteiligen und wurden somit direkte Finanzinvestoren.
Kürzlich waren Informationen aufgetaucht, dass die USA womöglich neue Sanktionen gegen das Projekt planen, sollte Russland versuchen, die noch fehlenden Kilometer der Pipeline in der Ostsee fertigzustellen. Dem „Handelsblatt“ zufolge könnte es dieses Mal die europäischen Investoren treffen, also die fünf Unternehmen, oder womöglich die Firmen, die das Gas, sollte es irgendwann einmal fließen, abnehmen wollten. Das alles könnte sehr schnell gehen, heißt es weiter, möglicherweise noch im Februar oder März.
OMV-Seele meinte weiter auf der Pressekonferenz am Donnerstag, es stehe nicht die Frage, ob sein Konzern das Projekt verlassen oder bleiben würde. Bei den Auswirkungen der angeblich neuen Sanktionsideen der USA auf das Projekt brachte er neue Informationen ins Spiel. „Wenn die Sanktionen tatsächlich Gaskunden betreffen würden, hätte das nicht nur Auswirkungen auf Pipelineprojekte, sondern vor allem auf den gesamten Gasmarkt in Europa. Das heißt, das würde die Gaspreise und die Versorgungssicherheit in Europa stark beeinflussen“, so Seele.
Die Bauarbeiten an der Nord Stream 2 waren Ende Dezember mit der Unterzeichnung eines entsprechenden Verteidigungsetats für 2020 mit Sanktionen gegen russische Pipeline Projekt gestoppt worden, nachdem der Rohrverleger Allseas aus dem Projekt endgültig ausgestiegen war. Die Maßnahmen gegen Nord Stream 2 sowie gegen die Pipeline Turkish Stream, die aus Südrussland in die Türkei führt, richteten sich gerade gegen Verlegefirmen und deren Schiffe. Etwa 160 Kilometer in zwei Rohrsträngen von der insgesamt 2460 Kilometern langen Pipeline sind damit zum Bau übrig geblieben.